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PRODUKTIONEN

 
 

THEATER 1098 e.V.

 

bringt

 

Wir spielen noch einmal, Sam

Endspiel

von Beckett

 

 

Vorstellungen:


Samstag, 24.1.2015, 20.00 Uhr
Theater Hans Dürr (in der Kunstetage Freiburg, Lörracher Straße)

Tickets: dietmar.berronbrena@googlemail.com oder sms an 0172-6300566

Preise: 14 Euro, ermässigt 9 Euro.


Samstag, 14.2.2015 20:00 Uhr und Sonntag 15.2.2015, 16 Uhr Theater im Bahnhof Rechberghausen

Tickets: www.theaterimbahnhof.de

Preise: 14 Euro, ermässigt 9 Euro.




Es spielen: Angelika Bilger, Alexandra Burke, Tina Tzivelidikis/Sonja Engler, Claus Wonnemann.

Regie: Dietmar Berron-Brena

Regieassistenz: Dagmar Neumann

Dramaturgie: Ivo Wieczorek

Kostüme: Sonja Engler

Bühnenbau: Patrik Borgert und Ensemble

 

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Das Stück:

 

Wegen seines Namens, aber auch seines Settings, ist Becketts „Endspiel“ häufig als ein Stück vom Weltuntergang inszeniert worden, wobei Schwere und Ausweglosigkeit die Szenerie beherrschten.

Doch geht es auch anders. Denn, wie bereits gesagt, kann das ganze Stück auch als ein einziges Spiel gesehen werden, das von Leichtigkeit und Komik durchzogen ist. So stellt ja schon Nell im Stück fest: "Nichts ist komischer als das Unglück, das gebe ich zu..."

Beckett selbst sagte einmal, dass dies für ihn der wichtigste Satz im Stück sei.

Und in diesem Sinne versucht die Inszenierung die Komik des „Endspiels“ auf die Bühne zu bringen. Diese kommt vorrangig dadurch zustande, dass die Emotionen nicht auf den Text passen. Hierdurch kommt eine absurde Komik im Wortsinn zustande, denn „Absurdität“ bedeutet im Deutschen sinngemäß so viel wie „Ungereimtheit“.

Eine weitere Art der Komik entfaltet sich dadurch, dass es im Zusammenspiel der Figuren immer wieder schnelle und überraschende Statuswechsel gepaart mit übertrieben dargestellten Emotionen gibt. Genau nach diesem Prinzip funktionieren auch die von Beckett so geliebten Slapstick-Filme von Laurel und Hardy: Im einen Moment lacht Stan noch über ein Missgeschick von Ollie und im nächsten Moment erhält er eine verbale oder körperliche Retourkutsche. Diese wunderbar kindliche Art von Humor durchzieht auch die „Endspiel“-Inszenierung .

 

Es gibt noch andere Tätigkeiten und Verhaltensweisen der Figuren, die wie aus der Kindheit abgeschaut wirken.

So sieht Nagg in seiner Kiste aus wie ein Springteufel, der immer wieder ironisch das Geschehen kommentiert. Und manchmal spielen die Figuren in einem spontanen Anflug von Übermut Fangen.

Auch unterbrechen sie immer wieder ihre Handlungen, um abzumachen, wer jetzt was machen oder sagen soll, oder wer jetzt welche Rolle übernimmt. Besonders weil sie sich darüber immer wieder in Konflikte verstricken hat es oft den Anschein als würde man einem kindlichen Rollenspiel beiwohnen.

 

Was Hamm, Nagg, Nell und Clov dann aber doch von Kindern unterscheidet ist das Wissen, dass es zu Ende geht. Zwar könnte dies dazu führen, dass auch sie zu Gegenwarts- und Augenblicksmenschen werden. Doch zweierlei hält sie davon ab: ihr häufiges Verhaftetsein in Erinnerungen, was einmal war und eben die existentenzielle Frage nach dem Warum ihres Sisyphos-Seins.

 

Diese Frage kann auch wiederum spielerisch aufgelöst werden - durch das Schau-Spiel.  

Denn Theater wurde von verschiedenen Autoren und Regisseuren immer wieder als eine Art „verweltlichter Religion“ gesehen, als ein Ort an dem Unsichtbares sichtbar wird und Schauspieler wie Zuschauer in Kontakt zu einem Sinn bzw. etwas Heiligem treten können. 

Deswegen sehen wir Hamm, Nagg, Nell und Clov in dieser Inszenierung die ganze Zeit Theater spielen, was in Becketts Text übrigens u.a. mit der mehrfach verwendeten Andeutung auf das „alte Linnen“ bereits angelegt ist.

 

Es steigt zwar immer wieder einer aus seiner Rolle aus - wie zum Beispiel der gelähmte Hamm, der einmal im Stück aufsteht oder Nell, die mitten im Stück aus ihrer Kiste steigt - doch finden sie alle immer wieder zurück ins Spiel, einigen sich immer wieder auf den kleinsten gemeinsamen Nenner: die Kunst. Denn das Spiel ist das, was sie am Leben und beieinander hält. Deswegen ist für sie auch so wichtig – gleich Camus’ Sisyphos – immer wieder dieselben Fragen zu stellen, dieselben Antworten zu geben und die gleichen Handlungen auszuführen: es ist ihr Ritual, ihre Liturgie. Damit erfüllt für sie das Theater den Zweck, den einstmals die Religion erfüllte.   

 

Sicherlich: das alles löst nicht die Frage nach dem Grund, dem Sinn des Daseins nicht endgültig. Aber Beckett hat sich zeitlebens der Rolle des Welterklärers verweigert.

Das Finden einer Antwort bleibt den Zuschauern dieses Theater-Rituals überlassen...

 

 


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Presseberichte zum Stück:

12.2013

Badische Zeitung: Spielen gegen das Elend

02.2014

Südkurier: Paradoxe Machtspielchen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



KARTEN

Informationen zum Kartenvorverkauf finden Sie in der örtlichen Presse.

 

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